Welche Möglichkeiten gibt es, landwirtschaftliche Betriebe umzustellen?
Es gibt viele Möglichkeiten der Wertschöpfung, die keine Nutzung von Tieren beinhaltet und schonend für unsere Umwelt ist. Unsere Landwirt_innen sind die Experten in ihrem Betrieb. Wir möchten dazu betragen, die individuell beste Form der veganen Landwirtschaft zu finden und ihnen in allen Belangen der Umstellung zur Seite stehen.
Neben der Umwandlung der bisherigen Tierhaltung in einen Lebenshof gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten. Unser Kooperationspartner Farmers For Stock-Free Farming hat eine umfangreiche Auflistung erstellt, die einen Großteil der nachfolgenden Bereiche umfasst. Besonders hochwertig und schonend für die Natur ist der biozyklisch-vegan Anbau.
Lebenshof
Auf einem Lebenshof werden Tiere "nutzungsfrei" gehalten und über Patenschaften finanziert. Diese Höfe haben Botschaftercharakter, da sie vielen Menschen zeigen können, welche großartigen Persönlichkeiten in Tieren stecken und welche Bedürfnisse diese haben. Lebenshöfe erfreuen sich großer Beliebtheit.
Anbau von Pflanzen für den menschlichen Verzehr
Hülsenfrüchte: Bohnen / Ackerbohnen, Linsen, Erbsen, Lupinen
Getreide: Hafer, Weizen, Gerste, Roggen
Gemüse: Kartoffeln, Brokkoli, verschiedene Kohlsorten , Zwiebel, Karotten, Rote Beete, Mangold, Salate, Rüben, Lauch, Pastinaken, Gurken, Rettich, Pilze
Früchte: Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Tomaten, Rhabarber, Äpfel, Birnen, Pflaumen,
Spezielle Pflanzen und ätherische Öle: Hanf (hier sind wir bereits mit einem Unternehmen in Kontakt, welches ab 10 ha Ackerland bei der Saat helfen und den Hanf anschließend abkaufen würde), Buchweizen, Raps, Leinsamen, Lavendel, Pfefferminze, Rosen, Rosmarin
Einzelhandel
Wochenmarkt, Bauernmärkte, Hofladen, Gemüsekisten, Verkauf der eigenen Lebensmittel über Automaten
Produktion von Pflanzenmilch
Die Nachfrage nach Pflanzenmilch steigt stetig. Für bisherige Milchviehbetriebe bietet sich diese Art der Umstellung aufgrund der vorhandenen Ausstattung besondere gut an.
Tourismus
Ökotourismus, Ferien auf dem Bauernhof, Vermietung von Ferienwohnungen, Air BnB, Camping
Biozyklisch-veganer Anbau
Der biozyklisch-vegane Anbau ist ein von der IFOAM anerkannter Bio-Standard, welcher weltweit genutzt werden kann. Eine Zertifizierung nach den Biozyklisch-Veganen Richtlinien berechtigt zur Nutzung des Biozyklisch-Veganen Gütesiegels.
Bei dieser Form des Ökolandbaus geht es vor allem darum, beim Anbau von Lebensmitteln auf tierische Dünge- und Betriebsmittel zu verzichten, sowie keine kommerzielle Tierhaltung zu betreiben. Durch die gezielte Förderung von Biodiversität und Humusaufbau sowie durch den Verzicht auf synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel soll ein Beitrag zur Gesundung von Natur und Mensch geleistet werden nach dem Motto „Vom gesunden Boden, über die gesunde Pflanze zum gesunden Menschen“.
Dabei vereint der biozyklisch-vegane Anbau die Vorteile des Ökolandbaus mit den Vorteilen einer veganen Wirtschaftsweise: Durch die rein pflanzliche Düngung entsteht keine potenzielle Kontamination mit Medikamentenrückständen oder antibiotikaresistenten Keimen. Der Wegfall der Nutztierhaltung hat viele weitere Vorteile, wozu neben der ethischen Dimension auch der Klima- und Gewässerschutz gehören. So lässt sich auf diese Weise zum einen die Emission von CO2 und weiteren klimarelevanten Treibhausgasen nachhaltig reduzieren. Zum anderen können mithilfe von biozyklischer Humuserde, einem nährstoff- und kohlenstoffstabilisiertem Veredelungsprodukts auf der Basis von rein pflanzlichem Qualitätskompost, große Mengen an Kohlenstoff über Jahrzehnte hinaus im Boden gebunden werden bei gleichzeitiger Steigerung der Bodenfruchtbarkeit und der Erträge und ohne die Gefahr von Nährstoffverlusten über Auswaschung.
Außerdem leistet der biozyklisch-vegane Anbau einen gezielten Beitrag zur Förderung der Biodiversität, der menschlichen Gesundheit und letztendlich zur globalen Ernährungssicherung, da immer mehr landwirtschaftliche Flächen, die bislang zur Produktion von Futtermitteln genutzt wurden, zur Erzeugung von Nahrungsmitteln für den Menschen zur Verfügung stehen.
Der Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e.V. berät Landwirte und Landwirtinnen bei der Umstellung auf den biozyklisch-veganen Anbau und sensibilisiert die Öffentlichkeit für dessen Vorteile.
Mehr Informationen gibt es unter:
Bei Fragen können Sie sich auch direkt unter foerderkreis@biozyklisch-vegan.org an den Förderkreis wenden.